Theater M.23:

Hugo v. Hofmannsthal
"DER ROSENKAVALIER"
Komödie in 3 Akten

Aufführungen: 1., 2., 3. Juni 2003,
Galerie d. Kath. Hochschulgemeinde Linz

 

Der Rosenkavalier - Eine Theresianische Peepshow

Im alten Wien sind die Frühlingsgefühle erwacht: Morgendliche Schlafzimmerspiele, das Frühstück im Bett mit dem Liebsten und das Kribbeln im Bauch vor der Hochzeit lassen die Herzen höher und die Hormonspiegel ausschlagen ...
Aber ohne rosa Brille sieht das Ganze gar nicht mehr so heiter und perfekt aus:
Der „Liebste“, Oktavian, ist ein kaum 17jähriger Bub, mit dem eine in der Midlifecrisis steckende Fürstin ihren Ehemann betrügt; die Braut, Sophie, ein blutjunges, unerfahrenes Mädchen, von seinem neureichen Vater zur Festigung seines gesellschaftlichen Standes in eine Zweckehe versprochen; der Bräutigam, Baron Ochs auf Lerchenau, ein geiler Grobian, der sich nicht scheut, seine Verlobte noch vor der Heirat mit einer anderen zu betrügen. Und diese vermeintliche „Andere“ ist ein als Mädchen verkleideter Oktavian ...
Als sich Sophie und Oktavian anlässlich der Überbringung des Lerchenauischen Brautwerbungsgeschenks, einer silbernen Rose, begegnen und ineinander verlieben, folgt eine Reihe nicht ganz zufälliger, für einige Beteiligte schwindelerregender Skandale ...
Eine intelligente Verwechslungskomödie voll von Charme, Eifersucht, Betrug und Verschwörung, in der sich durch wahre Liebe und mit etwas Augenzwinkern doch noch alles zum Guten wendet – für fast alle wenigstens.

Sina Heiß & Markus Schlagnitweit

Mitwirkende

Die Feldmarschallin Fürstin WERDENBERG Petra Sturm
Der Baron OCHS auf LERCHENAU Markus Schlagnitweit
OKTAVIAN, genannt Quin-quin, ein junger Herr aus großem Haus Doris Lehner
Herr von FANINAL, ein reicher Neugeadelter Erich J. Langwiesner
SOPHIE, seine Tochter Sina Heiß
Jungfer Marianne LEITMETZERIN, die Duenna Anna Haslehner
VALZACCHI, ein Italiener Martin Steinberger
ANNINA, seine Begleiterin Birgit Preinstorfer
Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin, dito bei Faninal & ein Wirt Veronika Mittendorfer
Ein Notar Johann Wilflinger
Ein Polizei-Unterkommissarius Rainer Mayrhofer
Regie - Erich J. Langwiesner
Regieassistenz, Kostüm, Maske etc. - Renate Perfahl
Licht/Ton - Johann Wilflinger

(Bilder vergrößern? - Fotos anklicken !!!)

Das morgendliche Schäferstündchen der alternden Feldmarschallin
mit dem blutjungen Grafen Oktavian wird gestört ...
 


... obwohl er doch eigentlich auf Freiersfüßen wandelt:
Durch die Zweckehe mit einer zwar bürgerlichen, aber pekuniär vorteilhaften Partie hofft er, sich wirtschaftlich zu sanieren.
 Der fürstliche Notar soll's so richten...

Das Berufsintrigantenpaar
Annina & Valzacchi soll dem Lerchenauischen Weiberhelden zugleich die (vermeintliche) Kammerzofe Mariandl "warm" halten, wendet sich aber bald gegen ihn, weil bei dem sich auch noch als geizig erweisenden Baron nicht viel zu holen ist.

 
Da aber tritt schon
der "Bräutigam" dazwischen
und kommt gleich
ziemlich rasant "zur Sache".

Sophie ist schockiert
und vermag sich nur noch
in eine veritable Ohnmacht
zu flüchten, die Oktavian die Gelegenheit gibt, sich um sie zu kümmern und ihr dabei näher zu kommen,
während der Ochs
im Nebenzimmer Geschäftliches
- den Ehevertrag -
zu regeln hat.

Vom Geschrei des Ochsen alarmiert, stürzt der Vater Sophies herein, um den künftigen Schwiegersohn "in der üblen Lage zu soutenieren, in die er unverschuldter Weis' geraten ist",
und um Sophie von Oktavian zu trennen und sie kraft väterlicher Autorität in das Heiratsgeschäft zu zwingen.

   

3. Akt - Showdown in einem zwielichtigen Wirtshaus:

Mariandl, vulgo Oktavian,
erscheint zum Tête-à-tête
- aber von da an läuft für den Ochsen nichts mehr nach Plan:
Mariandl gibt sich unerwartet störrisch; hinter den Fenstern erschrecken gespensterhafte Fratzen - alles von Oktavian inszeniert - den Ochsen; ...

... eine Frau (Annina) taucht auf, die sich als des Ochsen angetraute Gemahlin ausgibt, ...

  
... Denn diese darf nun mit Vaters Einwilligung den von der Fürstin frei gegebenen Oktavian in ihre Arme schließen ...

... und steigt mit ihm auch gleich ins gemachte Bett. -
Happy End!


Und die Moral von der Geschicht':
"Sein schon aso, die jungen Leut!"

 

... vom selbstverliebt hereinpolternden Vetter der Fürstin, 
Baron Ochs auf Lerchenau, der sofort ein Auge auf den 
hastig als Kammerzofe Mariandl verkleideten Oktavian wirft, ...

... Außerdem braucht er der Fürstin Hilfe hinsichtlich eines Brautwerbers, der - "nach hochadeliger Gepflogenheit" - der Auserwählten eine silberne Rose überbringen soll. Die Fürstin "proponiert" ihm den edlen Grafen Rofrano (Oktavian), als dessen Halbschwester - "ein sauberes Bastardl!" - der Ochs die Kammerzofe zu erkennen glaubt.
 

Und dann - im 2. Akt - 
geht's erst so richtig los:
Bei der Überreichung
der silbernen Rose
funkt es sofort zwischen dem Rosenkavalier Oktavian
und des Ochsen Braut Sophie.

  
Im Tête-à-tête der beiden wiederum wittern Valzacchi und Annina den Skandal, auf den sie nur gewartet haben, um daraus Profit zu schlagen:
Sie schlagen Alarm, der Ochs tritt auf, gerät in der anschließenden Szene mit Oktavian aneinander und wird von diesem zum Duell gefordert,
aus dem er schwer verwundet, genauer gesagt: schwer simulierend hervorgeht.

Für den Ochsen scheint sich alles noch einmal hervorragend einzurenken, zumal Annina - in der Zwischenzeit bereits von Oktavian in den Intrigantendienst genommen - ihm einen Brief der fürstlichen Kammerzofe Mariandl überbringt, in welchem diese sich zu einem Stelldichein bereit erklärt. ...

... "Deliziös!", wie der Ochs 
gerne zu sagen pflegt.

   
... und weder der Wirt noch Valzacchi erweisen sich in dieser verzwickten Lage als hilfreiche Diener.

Auch ein zu Hilfe gerufener Polizist ist wieder einmal kein Freund und Helfer, sondern wird von den Anderen in den Komplott eingeweiht und spielt brav mit. Dann betreten nacheinander auch noch Faninal und Sophie die für den Ochsen immer peinlicher und verstrickter werdende Szenerie.

Als schließlich auch ein Versuch des Ochsen misslingt, sich einfach durch Abtreten aus der Affäre zu ziehen und er gar nichts mehr kapiert, erscheint zu allem Überfluss auch noch die Fürstin, ...

... und die räumt nun endlich auf:
Mariandl verwandelt sich wieder in Oktavian und präsentiert der Fürstin mit schlechtem Gewissen seine neue Liebe: Sophie.
Der Ochs durchschaut zwar jetzt die ehebrecherische Affäre der Fürstin mit Oktavian, wird aber dennoch ziemlich unwirsch abgefertigt und muss wutschnaubend abtreten - ohne die "gute Partie" Sophie natürlich. ...