Der Himmel beginnt auf Erden
Thesen zu einer diesseitigen Spiritualität
(Vortrag und Gespräch)

weltkugel

  • Wenn der Himmel wirklich nicht mehr wäre als der ausgeschriebene Trostpreis für braves Erdulden von Leid, dann hätten jene recht, die sagen, christlicher Glaube sei nur Opium.

  • Wenn der Himmel wirklich nicht mehr wäre als der Flucht-Punkt von in dieser Welt verzagten, frustrierten und enttäuschten Gemütern, dann hätten jene recht, die ChristInnen nur für infantile Weltflüchtlinge halten.

  • Wenn der Himmel wirklich nicht mehr wäre als das Projektionsbild des uralten Menschheitstraums von einer universalen ausgleichenden Gerechtigkeit, dann wäre das nur die ins Unendliche ausgedehnte Fortschreibung des grausamen Spiels von Oben und Unten, Belohnung und Strafe, Untat und Rache.

  • Wenn der Himmel wirklich nicht mehr wäre als ein Irgendwann und Irgendwo und Irgendwie, ...

... aber der Himmel ist mehr: der oft unerkannt keimende Kern einer Froh-Botschaft, der dieser tödlichen Welt schon eingepflanzt ist, jetzt schon ihre alten Schalen sprengt und neues Leben gebiert.
 

Ziel: Die jesuanische Botschaft vom Gottesreich führt nicht aus dieser Welt hinaus, sondern immer tiefer in sie hinein.

Persönlicher Zugang: Nicht daran, wie einer von Gott redet, erkenne ich, ob seine Seele durch das Feuer der göttlichen Liebe gegangen ist, sondern daran, wie sehr er die irdischen Dingen achtet. (Frei nach Simone Weil)